Internationale Instrumente
Die Schweiz trägt verschiedene internationale Instrumente zur Korruptionsbekämpfung mit und beteiligt sich aktiv an deren Weiterentwicklung.
OECD-Antikorruptionskonvention
Die in der OECD zusammengeschlossenen 36 Industriestaaten sowie inzwischen 8 weitere Staaten (Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Costa Rica, Kolumbien, Peru, Russland und Südafrika) haben die Konvention von 1997 zur Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr unterzeichnet. Auf dieser Grundlage haben sie in einer koordinierten Aktion ihre Gesetzgebungen geändert und die Bestechung ausländischer Amtsträger unter Strafe gestellt. Ein weit reichendes Monitoringverfahren sorgt dafür, dass die Konvention in allen Teilnehmerstaaten umgesetzt und angewandt wird. Das SECO vertritt die Schweiz federführend im zuständigen OECD-Gremium.
Länderexamen der Schweiz, Phase 4
Die OECD Arbeitsgruppe zur Korruptionsbekämpfung (Working Group on Bribery) evaluiert regelmässig die Mitgliedstaaten der OECD-Konvention zur Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr in Bezug auf den Stand der Umsetzung der Konvention. Die Schweiz unterzog sich zum vierten Mal einer solchen Prüfung (sog. Länderexamen der Phase 4). Die OECD hat am 27. März 2018 einen Länderbericht und an die Schweiz gerichtete Empfehlungen zur Bekämpfung der Auslandsbestechung veröffentlicht. Dabei würdigt die OECD, dass die Schweiz seit 2012 sechs Personen und fünf Unternehmen wegen Bestechung fremder Amtsträger verurteilt hat. Weiter lobt sie die Schlüsselrolle der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) bei der Aufdeckung von Auslandbestechung in Zusammenhang mit Geldwäscherei. Gleichzeitig fordert die OECD strengere Sanktionen für Unternehmen und einen rechtlichen Schutz der Whistleblower im Privatsektor.