eEconomy in der Schweiz: Monitoring und Report 2013

Bern, 04.03.2013 - Der eEconomy Report erfasst und beurteilt den Einsatz und die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in verschiedenen Wirtschafts- und Verwaltungsbereichen der Schweiz. Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO erstellte das Institut für Wirtschaftsstudien Basel den zweiten eEconomy Report.

Das Institut für Wirtschaftsstudien Basel analysierte im Auftrag des SECO zum zweiten Mal die eEconomy in der Schweiz. Der Bericht knüpft an das letztjährige Monitoring an. Er zeigt Entwicklungen auf und beurteilt Chancen und Risiken aus aktueller Sicht.

Internationaler Standortwettbewerb
Die Schweiz als hoch entwickelte, offene Volkswirtschaft muss sich bei den IKT-Anwendungen mit den weltweit besten Ländern messen können. Wichtigste Grundlage dazu sind hervorragende IKT-Infrastrukturleistungen „vor Ort“. Diese Grundlage war seit der Liberalisierung der Telekommunikation 1998 bis heute jederzeit gegeben. Bei angemessener Regulierung ist in absehbarer Zukunft keine limitierende Wirkung von Infrastrukturen für die weitere IKT-Entwicklung zu erwarten. Auch was die Ausstattungen von IKT-Geräten, Software und Diensten anbelangt, so gibt es keinerlei beschränkende Wirkung. Hierbei handelt es sich heutzutage um beliebig einsetzbare Güter, die von Einwohnern und Unternehmen in der Schweiz im In- und Ausland jederzeit zu weltmarktkompatiblen Konditionen bezogen werden können.

IKT-Fachkräftemangel
Spätestens seit der Erholung der Dotcom-Krise wird über einen Mangel an IKT-Fachkräften geklagt.  Scheinbar paradoxerweise stellt der Bericht fest, dass trotz eines Anstiegs der IKT-Löhne in den letzten Jahren, diese tendenziell immer noch unter den Löhnen vergleichbarer Tätigkeiten liegen. Mögliche Erklärungsansätze werden bei den Quereinsteigern aus anderen Bereichen und offshore-Leistungsbezügen der Unternehmen ausgemacht, welche den Lohnanstieg gebremst und Schweizer von IKT-Lehrgängen ferngehalten haben könnten. Quereinsteiger und Outsourcing würden zwar kurz- bis mittelfristig helfen, könnten aber das Problem auf längere Dauer verschärfen. Insgesamt ist deshalb anzunehmen, dass tatsächlich ein gewisser Fachkräftemangel besteht, der sich einschränkend auf die IKT-Entwicklung in der Schweiz auswirkt.

IKT-Nutzung der Haushalte und der Unternehmen
Die schweizerischen Haushalte sind heute sowohl in Bezug auf ihre IKT-Ausstattung als auch auf ihre Inanspruchnahme modernster Dienste (HDTV, Internetradio, soziale Medien, mobiles Internet, Cloud Computing, E-Commerce usw.) weltweit führend. Fast gleichermassen problemlos präsentiert sich die IKT-Nutzung der Unternehmen. Sie nutzen die modernsten Dienste und klagen – wenn überhaupt – fast nur über Fachkräftemangel. Die sozialen Medien werden erst zögerlich für kommunikative Zwecke genützt, doch zeichnet sich eine Trendwende ab. Die im letzten Bericht noch festgestellten bescheidenen E-Commerce-Umsätze sind angewachsen und erscheinen im internationalen Vergleich alles andere als bescheiden. Diese Aussagen gelten zusammengefasst für alle Unternehmen; Branchenunterschiede werden im vorliegenden Bericht nicht berücksichtigt. Die Autoren empfehlen, für künftige Analysen eine Unterscheidung nach Branchen in Betracht zu ziehen.

IKT-Sektor
Der IKT-Sektor wurde bisher als Folge zu enger Sektoreingrenzung unterschätzt. Die meisten IKT-Leistungen wurden und werden in Bereichen erbracht, wo sie gar nicht als solche wahrgenommen werden. Mit Cloud Computing und Data Centers ergeben sich neue Chancen auch in einer engen Sektorabgrenzung. Diese Chancen dürften von privater Seite ergriffen werden, sofern der Staat für den Fortbestand und bei Bedarf auch für die Verbesserung der Rahmenbedingungen sorgt. Das Monitoring wird sich deshalb in Zukunft auf die Analyse von Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen weiter fokussieren.

IKT-Nutzung der staatsnahen oder staatlich stark beeinflussten Bereiche
Das Monitoring 2013 konstatiert eine positive Entwicklung im E-Government Bereich. Der Rückstand auf andere europäische Länder ist klein bis inexistent geworden. Gemessen an der Nutzung von E-Government durch die Bevölkerung scheint die Schweiz nunmehr sogar eher überdurchschnittlich positioniert zu sein. Zudem dürfte mit der „Cloud-Computing-Strategie der Schweizer Behörden“ eine wichtige Grundlage für noch effizientere inner- und zwischenbehördliche Kontakte gelegt worden sein. Demgegenüber ist die Entwicklung der Nutzung von IKT im Gesundheitswesen weniger positiv verlaufen. Der Report 2013 weist jedoch darauf hin, dass die meisten anderen Länder mit vergleichbaren Schwierigkeiten im E-Health Bereich konfrontiert sind.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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