Das Bruttoinlandprodukt im 1. Quartal 2018

Bern, 31.05.2018 - Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz wuchs im 1. Quartal 2018 um 0,6 %.* Das Wachstum verlor gegenüber dem zweiten Semester 2017 etwas an Schwung, jedoch war es breit über die Wirtschaftssektoren abgestützt. Der 2. Sektor wuchs moderat. Beschleunigt hat sich die Entwicklung in mehreren Dienstleistungsbranchen, darunter etwa der Handel und die unternehmensnahen Dienstleistungen. Die Unterhaltungsbranche wuchs dank internationaler Sportgrossanlässe kräftig. Auf der Verwendungsseite stützten der Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen das Wachstum. Damit einher gingen ein spürbarer Anstieg der Importe und ein leicht negativer Wachstumsbeitrag des Aussenhandels.

Das BIP der Schweiz wuchs im 1. Quartal 2018 um 0,6 % und konnte damit das Tempo des Vorquartals beinahe halten. Verglichen mit dem ganzen zweiten Semester 2017 verlor das Wachstum zwar etwas an Schwung, jedoch war es auf der Produktionsseite des BIP breit abgestützt. Das verarbeitende Gewerbe (+0,2 %) wuchs nach einigen sehr starken Quartalen moderat, während das Baugewerbe seinen Konsolidierungskurs fortsetzte (-0,0 %). Getragen wurde das gesamtwirtschaftliche Wachstum insbesondere vom Dienstleistungssektor, wo die Wertschöpfung in fast allen Branchen wuchs. Der Handel (+0,8 %) kehrte nach einem schwachen Vorquartal zu seinem moderaten Aufholkurs zurück. Auch in der Finanzbranche (+1,0 %) setzte sich die Erholung fort. In einigen Branchen beschleunigte sich das Wachstum gegenüber dem Vorquartal, darunter die Branche Transport und Kommunikation (+1,3 %), der Gesundheitssektor (+1,2 %) und die unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,5 %). Ein sehr starkes Wachstum verzeichnete darüber hinaus die Unterhaltungsbranche (+7,3 %), massgeblich beeinflusst durch internationale Sportgrossanlässe, die im laufenden Jahr stattfinden. Die öffentliche Verwaltung registrierte hingegen einen Rückgang (-0,2 %).

Auf der Verwendungsseite des BIP wurde das Wachstum im 1. Quartal von der inländischen Endnachfrage getragen. Der private Konsum (+0,4 %) wuchs entsprechend dem langjährigen Mittelwert. Die Steigerung der Konsumausgaben war recht breit abgestützt: Neben den Ausgaben für Gesundheit und für Nahrungsmittel stiegen z.B. auch jene im Bereich Mobilität. Kräftig und auf breiter Basis expandierten zudem die Ausrüstungsinvestitionen (+3,6 %). Die grössten Impulse kamen von den Investitionen in Forschung und Entwicklung, in Fahrzeuge sowie in EDV. Hingegen waren die Bauinvestitionen ( 0,4 %) und der Staatskonsum ( 0,3 %) rückläufig.

Der Aussenhandel mit Waren** und Dienstleistungen trug im 1. Quartal leicht negativ zum BIP-Wachstum bei. Im Einklang mit der anziehenden inländischen Endnachfrage wuchsen die Warenimporte** (+2,9 %) nach einem sehr starken Vorquartal erneut überdurchschnittlich. Die grössten Wachstumsimpulse kamen von den Chemie- und Pharmaerzeugnissen, den Fahrzeugen und den Maschinen. Die Dienstleistungsimporte (+0,8 %) expandierten nach zwei negativen Quartalen moderat, dank einem Wiederanstieg in der Rubrik Lizenzen und Patente. Auch bei den Dienstleistungsexporten (+0,9 %), die insgesamt in etwa entsprechend dem langjährigen Mittel wuchsen, kam der grösste Impuls von der Rubrik Lizenzen und Patente. Die Warenexporte** (+2,0 %) wuchsen solide. Dazu trugen insbesondere der Transithandel sowie die Exporte von Präzisionsinstrumenten, Uhren und Bijouterie bei. Ausserdem setzte sich die positive Entwicklung bei den Maschinen und Metallen fort.

Die Effekte sportlicher Grossanlässe
Das BIP ist die massgebende Grösse zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage eines Landes. In Anwendung der geltenden Regelwerke (ESVG 2010) beinhaltet das BIP der Schweiz auch die Wertschöpfung von hierzulande domizilierten Organisatoren internationaler Sportgrossanlässe. Der regelmässige Rhythmus dieser Anlässe überträgt sich auf ihre Wertschöpfung und damit auf das BIP. Dies kann die konjunkturelle Interpretation erschweren. Daher publiziert das SECO zusammen mit den bestehenden Daten neu zusätzliche Zeitreihen zur Produktionsseite des BIP, in denen der Effekt grosser Sportanlässe geglättet wird.*** Diese Zeitreihen können als Interpretationshilfe für konjunkturelle Analysen verwendet werden.

« Sporteventbereinigt » wuchs die Wirtschaft der Schweiz im 1. Quartal 2018 um 0,4 %. Auch nach dieser Glättung bestätigt sich: Die Konjunkturerholung hat an Dynamik eingebüsst, erfasst aber zunehmend auch die binnenorientierten Branchen.

An einem Point de Presse am 31. Mai 2018 um 9.30 im SECO-Gebäude am Holzikofenweg 36 in Bern erläutert und interpretiert Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, die neuen Zeitreihen.

* Ohne gegenteilige Anmerkung Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) der preisbereinigten, verketteten, saison- und kalenderbereinigten Werte.

** Ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen.

*** Die Daten sind auf der Internetseite des SECO (www.seco.admin.ch/bip) verfügbar. Unter « Weiterführende Informationen - Hilfsmittel » findet sich zudem eine technische Notiz zum methodische Vorgehen und zu den Ergebnissen. Zusätzliche Informationen wurden ausserdem in den Konjunkturtendenzen vom Frühjahr 2018 und vom Herbst 2017 publiziert.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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