Ausfuhr von Kriegsmaterial im Jahr 2020
Bern, 09.03.2021 - Schweizer Unternehmen haben 2020 gestützt auf Bewilligungen des SECO für 901,2 Millionen Franken Kriegsmaterial in 62 Länder exportiert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 24 Prozent und einem Anteil von 0,30* Prozent an der gesamten Warenausfuhr der Schweizer Wirtschaft. Die Zunahme ist insbesondere auf vier grössere Geschäfte zurückzuführen.
Die gesamte Warenausfuhr** aus der Schweiz ist 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent tiefer ausgefallen. Die Kriegsmaterialausfuhren verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr dagegen eine Zunahme, und zwar um 173,2 Millionen Franken auf 901,2 Millionen Franken. Dies entspricht einer Veränderung gegenüber 2019 um rund 24 Prozent. Damals wurde Kriegsmaterial für 728,0 Millionen Franken exportiert.
Die Zunahme ist insbesondere auf grössere Geschäfte mit Dänemark, Indonesien, Botswana und Rumänien zurückzuführen.
Grösster Abnehmer ist erneut Dänemark
Grössere Geschäfte in der Berichtsperiode waren die Ausfuhr von gepanzerten Radfahrzeugen nach Dänemark (154,7 Millionen), die Lieferung von Flugabwehrsystemen nach Indonesien (111,3 Millionen) sowie Exporte von gepanzerten Radfahrzeugen nach Botswana (84,9 Millionen) und Rumänien (58,7 Millionen).
Rund 59 Prozent (2019: 64 Prozent) des ausgeführten Kriegsmaterials waren für die 25 Länder des Anhangs 2 der Kriegsmaterialverordnung (KMV) bestimmt, die allen vier internationalen Exportkontrollregimen für die Kontrolle strategisch sensibler Güter angehören (Gruppe der Nuklearlieferländer, Australiengruppe, Raketentechnologiekontrollregime, Wassenaar Vereinbarung).***
Aufgeteilt nach Kontinenten machten die Exporte nach Europa 62,0 Prozent (2019: 73,3 Prozent) aller Ausfuhren aus, nach Asien 18,8 Prozent (14,6 Prozent), nach Afrika 9,6 Prozent (1,4 Prozent), nach Amerika 8,5 Prozent (8,1 Prozent) und nach Australien 1,1 Prozent (2,6 Prozent).
Die fünf Hauptabnehmerländer waren Dänemark mit Lieferungen im Wert von 160,5 Millionen Franken, gefolgt von Deutschland mit 111,8 Millionen Franken, Indonesien mit 111,6 Millionen Franken, Botswana mit 84,9 Millionen Franken und Rumänien mit 59,2 Millionen Franken.
Betrachtet man die Kategorien von Kriegsmaterial (Anhang 1 der KMV), dann entfielen im Jahr 2020 37,5 Prozent auf Panzerfahrzeuge (Kat. KM 6) und 22,5 Prozent auf Munition und Munitionsbestandteile (Kat. KM 3). 16,9 Prozent entfielen auf Feuerleiteinrichtungen (Kat. KM 5), 11,6 Prozent auf Waffen jeglichen Kalibers (Kat. KM 2) und 4,1 Prozent auf Bestandteile zu Kampfflugzeugen (Kat. KM 10).
Die restlichen 7,4 Prozent verteilten sich auf 7 weitere Kategorien.
Zunahme der erteilten Bewilligungen bei den besonderen militärischen Gütern
Das SECO veröffentlicht ebenfalls eine Statistik zu den besonderen militärischen Gütern des Anhangs 3 der Güterkontrollverordnung (u.a. Entmagnetisierungsanlagen, Entfernungsmesser, Nachtsichtgeräte, Drohnenabwehrsysteme, Schutzausrüstung für das Entschärfen von Sprengkörpern). Der Gesamtwert der nach den Kriterien der Güterkontrollgesetzgebung neu erteilten Einzelbewilligungen belief sich 2020 auf rund 45 Millionen Franken (2019: 20 Mio.).
* Aufgrund der Berücksichtigung des Reparaturverkehrs und der temporären Ausfuhren lässt sich dieser Wert nicht mit den Werten vor 2018 vergleichen.
** Gesamter Aussenhandel, d.h. inkl. Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten.
*** Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, USA.
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