CSR-Themen

Ziel der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) ist den Nutzen der Anspruchsgruppen des Unternehmens zu optimieren und mögliche negative Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu vermeiden oder abzufedern. Daher umfasst CSR ein breites Spektrum von Themen, die bei der Unternehmensführung zu berücksichtigen sind. Dazu gehören u.a. die Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Umwelt, Korruptionsprävention, Corporate Governance, Gleichstellung der Geschlechter, berufliche Integration, Verbraucherinteressen, Steuern.


Menschenrechte

Die Verantwortung der Unternehmen zur Achtung der Menschenrechte bezieht sich auf die international anerkannten Menschenrechte wie insbesondere jene der Vereinten Nationen. Eine menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung („Due Diligence“) ermöglicht den Unternehmen, allfällige entsprechende negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit und in ihrer Wertschöpfungskette frühzeitig zu erkennen und zu verhindern bzw. zu mindern. Deren konkrete Ausgestaltung hängt vor allem von der Grösse des Unternehmens und bestimmten Risikofaktoren wie Region und Sektor ab.


Arbeitsbedingungen

Mit der Sicherstellung bestmöglicher Arbeitsbedingungen gestützt auf die geltenden Rechtsvorschriften und internationalen Arbeitsstandards, insbesondere der Internationalen Arbeitsorganisation, leisten Unternehmen einen Beitrag zur Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen. Dies betrifft vor allem die Gewährung der Gewerkschaftsrechte, die Abschaffung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie die Beseitigung der Diskriminierung von Arbeitnehmenden (z.B. aufgrund Abstammung oder sozialer Herkunft, Hautfarbe, Religion, politischer Anschauung). Weiter ist die konstruktive Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern wichtig.


Umwelt

Ein verantwortungsbewusstes Umweltmanagement zielt auf die kontinuierliche Verbesserung der Umweltergebnisse des Unternehmens ab. Dazu gehören ein fortschrittliches internes Umweltmanagementsystem basierend auf hohen Standards, eine ökologische Sorgfaltsprüfung („Due Diligence“), eine umweltfreundliche Strategie mit geschlossenen Kreisläufen und konsequenter Reduzierung der Treibhausgasemissionen sowie eine Notfallplanung zur Verhinderung schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt.


Korruptionsbekämpfung

Korruption wirkt sich sehr schädlich auf demokratische Institutionen, eine gute Unternehmensführung, Investitionen und den internationalen Wettbewerb aus. Die Unternehmen spielen bei der Bekämpfung der Korruption eine wichtige Rolle, indem sie interne Kontrollmechanismen zu deren Vermeidung und Aufdeckung einführen. Weiter sind die Veröffentlichung der von der Unternehmensleitung unterstützten Politik zur Korruptionsbekämpfung und die Schulung der Mitarbeitenden besonders wichtig.


Offenlegung von Informationen

Im Rahmen einer transparenten Berichterstattung informieren Unternehmen die Öffentlichkeit über ihre Geschäftstätigkeit und deren Auswirkungen in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht.
Die regelmässige, rechtzeitige und sachdienliche Offenlegung von Informationen verbessert die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Unternehmen. Weiter schafft die Berichterstattung Vertrauen bei den Anspruchsgruppen des Unternehmens (z.B. Aktionären, Finanzinstituten, Mitarbeitenden, Interessengruppen) und kann den Zugang zu Kapital erleichtern.


Corporate Governance

Bei einer guten Unternehmensführung (Corporate Governance) werden Transparenz sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle unter Wahrung von Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Unternehmensebene angestrebt. Die Grundlage dazu bildet die Rechenschaftsablage, die Aufsicht durch den Verwaltungsrat sowie die Achtung der Aktionärsrechte und Anliegen wichtiger Anspruchsgruppen.


Verbraucherinteressen

Für Konsumierende ist es insbesondere aufgrund der Zunahme der Produktangebote und der Komplexität vieler Märkte schwieriger geworden, Waren und Dienstleistungen zu vergleichen sowie bewusste Kaufentscheide zu treffen. Daher sind sie darauf angewiesen, dass Unternehmen faire Geschäfts- und Vermarktungspraktiken anwenden sowie die Sicherheit und Qualität ihrer Waren und Dienstleistungen gewährleisten. Dazu gehören exakte und klare Produktinformationen, die Förderung des nachhaltigen Konsums sowie die Kundenanliegen ernst zu nehmen.


Gleichstellung der Geschlechter

Im Rahmen ihrer Aktivitäten sollten Unternehmen vom Grundsatz der Gleichbehandlung der Geschlechter in der Beschäftigung geleitet sein und gegenüber ihren Arbeitskräften diesbezüglich jegliche Diskriminierung aus Gründen des Geschlechts unterlassen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Lohngleichheit sind zentrale unternehmerische Herausforderungen.


Berufliche Integration

Durch das frühzeitige Erkennen gesundheitlicher Probleme ihrer Mitarbeitenden und durch richtige und rechtzeitige Massnahmen kann die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden gesichert werden. Damit werden Abgänge aus dem Arbeitsmarkt aufgrund gesundheitlicher Probleme möglichst vermieden. Mitarbeitende mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung sollten im Prozess der Reintegration unterstützt werden.


Steuern

Wenn Unternehmen ihre Steuern nicht nur im Inland, sondern auch im Rahmen ihrer Auslandsgeschäfte rechtmässig entrichten, leisten sie einen Beitrag zu den öffentlichen Finanzen und zur Entwicklung der Gastländer. Gleichzeitig vermeiden sie Finanz-, Aufsichts- und Reputationsrisiken. Wichtig ist auch die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, damit diese die Steuern erheben können.


Letzte Änderung 19.12.2022

Zum Seitenanfang

https://www.seco.admin.ch/content/seco/de/home/Aussenwirtschaftspolitik_Wirtschaftliche_Zusammenarbeit/Wirtschaftsbeziehungen/nachhaltigkeit_unternehmen/gesellschaftliche_verantwortung_der_unternehmen/csr-themen.html