Ausfuhr von Kriegsmaterial im Jahr 2021
Bern, 25.03.2022 - Schweizer Unternehmen haben 2021 gestützt auf Bewilligungen des SECO für 742,8 Millionen Franken Kriegsmaterial in 67 Länder exportiert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Abnahme um knapp 18 Prozent und einem Anteil von 0,21* Prozent an der gesamten Warenausfuhr der Schweizer Wirtschaft.
Die gesamte Warenausfuhr** aus der Schweiz ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 16 Prozent höher ausgefallen. Die Kriegsmaterialausfuhren verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme, und zwar um 158,4 Millionen Franken auf 742,8 Millionen Franken. Dies entspricht einer Veränderung gegenüber 2020 um knapp 18 Prozent. Damals wurde Kriegsmaterial für 901,2 Millionen Franken exportiert.
Grösster Abnehmer ist Deutschland
Die fünf Hauptabnehmerländer waren Deutschland mit Lieferungen im Wert von 123,4 Millionen Franken, gefolgt von Dänemark mit 96,0 Millionen Franken, den USA mit 90,2 Millionen Franken, Rumänien mit 87,1 Millionen Franken und Botswana mit 63,5 Millionen Franken.
Grössere Geschäfte in der Berichtsperiode waren die Ausfuhren von gepanzerten Radfahrzeugen nach Dänemark (94,6 Millionen) und nach Rumänien (86,9 Millionen), Lieferungen diverser Munitionsarten und Munitionskomponenten nach Deutschland (71,9 Millionen) sowie der Export von gepanzerten Radfahrzeugen nach Botswana (63,5 Millionen).
Rund 65 Prozent (2020: 59 %) des ausgeführten Kriegsmaterials waren für die 25 Länder des Anhangs 2 der Kriegsmaterialverordnung (KMV) bestimmt, die allen vier internationalen Exportkontrollregimen für die Kontrolle strategisch sensibler Güter angehören (Gruppe der Nuklearlieferländer, Australiengruppe, Raketentechnologiekontrollregime, Wassenaar Vereinbarung)***.
Aufgeteilt nach Kontinenten machten die Exporte nach Europa 65,0 Prozent (2020: 62,0 %) aller Ausfuhren aus, nach Asien 10,9 Prozent (18,8 %), nach Afrika 9,6 Prozent (9,6 %), nach Amerika 13,3 Prozent (8,5 %) und nach Australien 1,2 Prozent (1,1 %).
Betrachtet man die Kategorien von Kriegsmaterial (Anhang 1 der KMV), dann entfielen im Jahr 2021 39,9 Prozent auf Panzerfahrzeuge (Kat. KM 6) und 24,9 Prozent auf Munition und Munitionsbestandteile (Kat. KM 3). 12,0 Prozent entfielen auf Feuerleiteinrichtungen (Kat. KM 5), 7,7 Prozent auf Kleinwaffen (Kat. KM 1) und 6,1 Prozent auf Bestandteile zu Kampfflugzeugen (Kat. KM 10).
Die restlichen 9,4 Prozent verteilten sich auf 9 weitere Kategorien.
Zunahme der erteilten Bewilligungen bei den besonderen militärischen Gütern
Das SECO veröffentlicht ebenfalls eine Statistik zu den besonderen militärischen Gütern des Anhangs 3 der Güterkontrollverordnung (u.a. Entmagnetisierungsanlagen, Entfernungsmesser, Nachtsichtgeräte, Wärmebildausrüstung, Schutzausrüstung für das Entschärfen von Sprengkörpern, Schutzwesten). Der Gesamtwert der nach den Kriterien der Güterkontrollgesetzgebung neu erteilten Einzelbewilligungen belief sich 2021 auf 58 Millionen Franken (2020: 45 Mio.).
* Aufgrund der Berücksichtigung des Reparaturverkehrs und der temporären Ausfuhren lässt sich dieser Wert nicht mit den vor dem Jahr 2018 publizierten Werten vergleichen.
** Gesamter Aussenhandel, d.h. inkl. Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten.
*** Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, USA.
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Letzte Änderung 14.05.2024
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