Das Bruttoinlandprodukt im 2. Quartal 2013

Bern, 03.09.2013 - Im 2. Quartal 2013 ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz um 0,5% gegenüber dem Vorquartal gestiegen.* Wie in den letzten Quartalen gingen vor allem vom privaten Konsum positive Wachstumsimpulse aus. Die Ausrüstungsinvestitionen verzeichneten für das erste Mal seit einem Jahr wieder eine Zunahme, während sich die Bauinvestitionen leicht zurückbildeten. Negative Impulse zur BIP-Entwicklung lieferte die Handelsbilanz mit Waren (Rückgang der Exporte und Zunahme der Importe). Demgegenüber glichen sich die Impulse der Dienstleistungsexporte und -Importe aus. Produktionsseitig verzeichneten im 2. Quartal die Industrie und das Baugewerbe eine rückläufige Wertschöpfung. Viele Branchen des Dienstleistungssektors trugen positiv zum BIP-Wachstum bei (Handel; Verkehr, Information und Kommunikation; Finanz- und Versicherungsdienstleistungen; Grundstücks- und Wohnungswesen; Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen; Gesundheitswesen).

Im 2. Quartal 2013 erhöhten sich die Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) um 0,7%. Seit vier Quartalen trägt die Rubrik Gesundheitspflege massbeglich zum Wachstum des privaten Konsums bei. Die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen wuchsen um 0,1%.

Nach einer Reihe schwächerer Quartale nahmen die Bruttoanlageinvestitionen im 2. Quartal 2013 erstmals wieder zu (+1,4%). Zu diesem Anstieg trugen die Ausrüstungsinvestitionen bei (+2,9%), welche sich nach einer Schwächeperiode von mehreren Quartalen erstmals wieder positiv entwickelten. Allerdings war die Zunahme im Wesentlichen nur auf eine Rubrik („sonstige Fahrzeuge“) zurückzuführen. Die Bauinvestitionen nahmen leicht ab (-0,3%).

Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) haben sich im 2. Quartal 2013 um 0,9% zurückgebildet. Ein Rückgang ist in den Rubriken Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie, Fahrzeuge und Nahrungs- und Genussmittel zu beobachten. Die Exporte der Maschinenindustrie wie auch von chemischen und pharmazeutischen Produkten entwickelten sich ebenfalls leicht negativ. Einzig die Exporte der Metallindustrie verzeichneten ein leichtes Wachstum.

Die Warenimporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) stiegen um 1,4%. Hierzu trugen die starke Zunahme der Importe von chemischen und pharmazeutischen Produkten sowie von Fahrzeugimporten massgeblich bei.

Im Bereich des Dienstleistungsverkehrs verzeichneten die Tourismusexporte im 2. Quartal eine Zunahme (+1,6%), während die übrigen Dienstleistungsexporte annähernd stagnierten (+0,1%). Die Importe von Tourismusdienstleistungen (Ausgaben des Fremdenverkehrs im Ausland) nahmen um 0,2% zu, die restlichen Dienstleistungsimporte um 0,7%. Insgesamt verzeichneten im 2. Quartal 2013 die Dienstleistungsexporte ein Wachstum von 0,3%, die Dienstleistungsimporte von 0,6%.

Auf der Produktionsseite trugen die Industrie und das Baugewerbe negativ zur BIP-Entwicklung bei. Demgegenüber lieferten viele Rubriken des Dienstleistungssektors positive Impulse zum BIP-Wachstum. Die gestiegene Wertschöpfung der Rubriken Erbringung von Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen erklären zum grossen Teil die Zunahme des BIP von 0,5%.

Im Vorjahresquartalsvergleich hat sich die relative Stagnation, bzw. die schwache Entwicklung, des Deflators des Bruttoinlandproduktes, die seit Beginn 2012 zu beobachten ist, im 2. Quartal 2013 fortgesetzt (BIP-Deflator +0,0%). Der Deflator des privaten Konsums (Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) nahm um 0,9% ab. Die rückläufige Entwicklung der Konsumentenpreise begann im letzten Quartal 2011. Der Deflator der Bauinvestitionen wuchs um 0,3%. Seit dem 2. Quartal 2009 bilden sich die Preise der Ausrüstungsinvestitionen zurück; im 2. Quartal 2013 betrug die Abnahme -0,4%. Der Deflator der gesamten Exporte (Waren, ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten, und Dienstleistungen) wuchs um 1,2%, wie auch die Preise der gesamten Importe.

*Ohne gegenteilige Anmerkung werden die hier aufgeführten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal  (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) aus saison- und preisbereinigten Reihen berechnet. „Real“ steht dabei als Abkürzung für die Formulierung „zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte, Referenzjahr 2005“. In der offiziellen Terminologie wird auch von „Volumenentwicklung“ gesprochen. Die Kommentare zur Entwicklung der Preisindizes stützen sich auf die Vorjahresquartalsveränderungen der nicht-saisonbereinigten Daten.


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