Das Bruttoinlandprodukt im 1. Quartal 2016
Bern, 01.06.2016 - Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz wuchs im 1. Quartal 2016 (gegenüber dem Vorquartal) um 0,1%.* Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sowie die Bau- und Ausrüstungsinvestitionen stützten das BIP. Der Staatskonsum trug negativ zum BIP-Wachstum bei. Die Produktionsseite zeigt ein heterogenes Bild. Während die Finanzdienstleistungen und das Gastgewerbe einen Rückgang verzeichneten, legte die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe sowie im Gesundheitssektor zu. Im Vergleich zum 1. Quartal 2015 wuchs das reale BIP um 0,7%. Der BIP-Deflator ging gegenüber dem 1. Quartal 2015 um 1% zurück.
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) zeigten im 1. Quartal ein starkes Wachstum von 0,7%. Dieses war breit abgestützt, wobei die Bereiche Gesundheit sowie Wohnen und Energie die Haupttreiber darstellten. Nach wie vor rückläufig entwickelten sich hingegen die Ausgaben im Bereich Bekleidung und Schuhe. Einen Rückgang verzeichneten zudem die Konsumausgaben des Staates (-0,8%).
Die Ausrüstungsinvestitionen verzeichneten ein Wachstum von 2,1%, welches hauptsächlich durch Investitionen in sonstige Fahrzeuge – die kaum konjunktursensitiv sind – getragen wurde. Bei den Bauinvestitionen wurde ein Zuwachs von 1,1% verzeichnet.
Die Warenexporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen und Transithandel) sind im 1. Quartal 2016 um 2,1% gestiegen. Den weitaus stärksten positiven Wachstumsbeitrag lieferte die Rubrik Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie. Die Mehrheit der weiteren Rubriken wie Exporte von Chemie/Pharma und Metalle/Maschinen/Elektronik weisen ebenfalls eine leicht positive Entwicklung auf. Nach einem starken Vorquartal nahmen die Warenimporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen) im 1. Quartal 2016 um 0,4% zu. Positive Impulse kamen von den Rubriken Fahrzeuge und Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie. Rückläufig waren hingegen die Rubriken Chemie/Pharma sowie Energie.
Nach einem negativen Vorquartal nahmen im 1. Quartal 2016 sowohl die Dienstleistungsexporte (inklusive Fremdenverkehr) als auch die Dienstleistungsimporte um 2,0% respektive 2,8% zu.
Auf der Produktionsseite des BIP verzeichnete die Wertschöpfung bei den Finanzdienstleistungen (-3,0%) und im Gastgewerbe (-2,1%) einen deutlichen Rückgang. Auch die Sektoren Erziehung und Unterricht (-1,7%) sowie Öffentliche Verwaltung (-0,6%) gaben nach. Dagegen erholte sich der Handel (0,3%) nach einigen negativen Quartalen leicht. Stützend wirkte das Verarbeitende Gewerbe (0,9%), das Baugewerbe (2,0%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (2,1%).
Ein Grossteil der Preise auf der Verwendungsseite des BIP verzeichnete weiterhin einen Rückgang im Vergleich zum 1. Quartal 2015. Jedoch ist der Rückgang weniger ausgeprägt als in den Vorquartalen. Der Deflator des privaten Konsums nahm im Vergleich zum 1. Quartal 2015 um 1,2% ab, während der Deflator des Staatskonsums (0,5%) sowie der Bauinvestitionen (0,1%) leicht zulegten. Bei den Ausrüstungsinvestitionen ging der Deflator noch um 1,2% zurück. Am ausgeprägtesten sind die Preisrückgänge im Vergleich zum 1. Quartal 2015 weiterhin im Aussenhandel, selbst wenn auch in diesem Bereich die Abwärtsdynamik abgenommen hat. Der Deflator der Waren- und Dienstleistungsexporte (ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen) nahm um 3,6% ab und der Deflator der Waren- und Dienstleistungsimporte (ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen) um 3,1%. Insgesamt nahm im ersten Quartal 2016 gegenüber dem 1. Quartal 2015 der BIP-Deflator um 1% ab.
* Ohne gegenteilige Anmerkung werden die hier aufgeführten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) als preisbereinigte, verkettete, saison- und kalenderbereinigte Werte nach X-13ARIMA-SEATS berechnet. «Real» steht dabei als Abkürzung für die Formulierung «zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte, Referenzjahr 2010». In der offiziellen Terminologie wird auch von «Volumenentwicklung» gesprochen. Die Preisentwicklungen werden als Vorjahresvergleiche ausgewiesen und basieren auf nicht saison- und kalenderbereinigten Werten.
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