Bruttoinlandprodukt im 3. Quartal 2022: Binnenwirtschaft stützt das Wachstum

Bern, 29.11.2022 - Das BIP der Schweiz wuchs zuletzt um 0,2 %, nach 0,1 % im 2. Quartal 2022.* Die Binnenwirtschaft stützte das Wachstum. Der Dienstleistungssektor wuchs breit abgestützt. Gleichzeitig bremste das internationale Umfeld die konjunktursensitiveren Bereiche der Industrie.

Trotz verhältnismässig hoher Inflationsraten stieg der private Konsum (+0,7 %) im 3. Quartal erneut überdurchschnittlich. Insbesondere wurden die Ausgaben für Wohnen und Energie, für Freizeit und Reisen und für Einkäufe von Nicht-Nahrungsmitteln ausgeweitet. Entsprechend stieg die Wertschöpfung im Detailhandel; ebenso registrierte der Handel (+2,3 %) insgesamt nach vier negativen Quartalen wieder ein substanzielles Wachstum. Das Gastgewerbe (+2,8 %) setzte seine Erholung vom Einbruch der Corona-Krise fort, gestützt auch durch den anziehenden Auslandtourismus. In anderen Dienstleistungsbranchen wie dem Gesundheitswesen (+0,7 %) und den unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,6 %) stieg die Wertschöpfung ebenfalls deutlich. Rückläufig war sie dagegen bei den Finanzdiensten (−4,4 %).

Zum soliden Wachstum der inländischen Endnachfrage (+0,6 %) trugen auch die Ausrüstungsinvestitionen (+2,1 %) bei. Eine gewisse Entspannung der internationalen Lieferengpässe machte umfangreiche Investitionen in Fahrzeuge möglich; daneben stiegen v. a. die Investitionen in EDV. Im Einklang mit der anziehenden Binnennachfrage zogen die Importe (+4,9 %)** stark an.

Als einzige inländische Nachfragekomponente gingen die Bauinvestitionen (−2,0 %) abermals zurück und damit auch die Wertschöpfung im Baugewerbe (−2,2 %). Rückläufige Umsätze wurden insbesondere im Hochbau, aber auch im Tiefbau und bei den übrigen Baustellenarbeiten registriert.

Im verarbeitenden Gewerbe (−0,2 %) war die Wertschöpfung im 3. Quartal leicht rückläufig. Zwar kehrte die chemisch-pharmazeutische Industrie nach zwei negativen Quartalen zu einem substanziellen Wachstum zurück. In anderen Bereichen wirkte sich das herausfordernde internationale Umfeld allerdings zunehmend bremsend aus. Die stärker konjunkturreagiblen Industriebereiche mussten Rückgänge der Wertschöpfung hinnehmen, was sich etwa in rückläufigen Ausfuhren von Maschinen und Metallen widerspiegelte. Dass das Total der Exporte ***(+5,9 %) insgesamt trotzdem stark wuchs, ist zu einem Grossteil auf einen sprunghaften Anstieg des Transithandels zurückzuführen.

* Reale Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal. Sportevent-bereinigt beläuft sich das BIP-Wachstum im 3. Quartal ebenfalls auf 0,2 %, im 2. Quartal 2022 auf 0,1 %. Weitere Informationen zum Quartals-BIP finden sich in den Konjunkturtendenzen unter www.seco.admin.ch/bip.
** Dienstleistungen sowie Waren ohne Wertsachen. Sportevent-bereinigt: +4,6 %.
*** Dienstleistungen sowie Waren ohne Wertsachen. Sportevent-bereinigt: +5,8 %.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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