Umweltverträglichkeitsstudie

Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat am 30. Juni 2020 eine Studie über mögliche Umweltauswirkungen des Freihandelsabkommens EFTA-Mercosur publiziert. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Umweltauswirkungen insgesamt gering ausfallen dürften.

 

Im Rahmen des Aktionsplans «Grüne Wirtschaft» des Bundesrates hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im Juni 2019 eine Umweltverträglichkeitsprüfung des FHA in Auftrag gegeben, welche vom World Trade Institute der Universität Bern durchgeführt wurde.

Die Studie analysiert mögliche positive und negative Auswirkungen auf die Umwelt in der Schweiz und in den Mercosur-Staaten, die aufgrund der Veränderung der bilateralen Handelsströme durch das FHA entstehen könnten. Als Ausgangslage für die Analyse diente eine Modellierung der potenziellen Handelsströme, welche auf dem Verhandlungsresultat vom August 2019 basiert. Die Resultate beziehen sich jeweils auf das Referenzjahr 2040 (siehe Box Methodik).

Durch das FHA zwischen den EFTA-(Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Island) und den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) wären die Schweizer Exporte in die Mercosur-Staaten im Jahr 2040 um 55% höher als ohne FHA (insgesamt wären die Schweizer Exporte in die Welt um 0.31% höher). Die Exporte der Mercosur-Staaten in die Schweiz wären um 5% höher (die Exporte der Mercosur-Staaten in die Welt wären insgesamt um 0.13% höher). Gesamtwirtschaftlich wäre in der Schweiz das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0.06% höher, in den Mercosur-Staaten um 0.01%.

Die Treibhausgasemissionen wären 2040 durch das Abkommen in der Schweiz um 0.1% höher als ohne FHA, in den Mercosur-Staaten um 0.02% und global um 0.0004%. Die Luftverschmutzung wäre in der Schweiz um 0.2% höher, in den Mercosur-Staaten und global bliebe sie mehr oder weniger unverändert.

Gemäss den Modellrechnungen wäre durch das FHA die Abholzung in den Mercosur-Staaten um 0.02% höher, im schlimmsten Fall um 0.1%. Die Autorinnen und Autoren gehen aber auf Basis aktueller wissenschaftlicher Evidenz von einem tieferen oder gar nicht vorhandenen Effekt aus. Auch in anderen Umweltbereichen werden die potenziellen Umweltauswirkungen als gering beurteilt.

Die insgesamt gering ausfallenden Umweltauswirkungen beruhen darauf, dass das FHA kaum etwas an bestehenden Handelsflüssen mit umweltintensiven Produkten ändert, bzw. keine solchen entstehen lässt. Entsprechend wurden auch keine spezifischen Produktesektoren identifiziert, deren Produktion besonders umweltschädlich ist und deren Handel durch das Abkommen signifikant zunehmen würde.

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Letzte Änderung 10.09.2020

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