Aufnahme von Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Japan
Bern, 19.01.2007 - Die Schweiz und Japan haben am 19. Januar 2007 vereinbart, bilaterale Verhandlungen über ein Wirtschaftliches Partnerschafts- und Freihandelsabkommen aufzunehmen. Fortschritte wurden auch bei anderen Verhandlungen über Freihandelsabkommen erzielt. Bundesrätin Doris Leuthard wird am 27. Januar 2007 das EFTA-Freihandelsabkommen mit Ägypten unterzeichnen.
Wirtschaftliches Partnerschafts- und Freihandelsabkommen Schweiz-Japan
Eine gemeinsame Studiengruppe Schweiz-Japan zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern hat in den letzten zwölf Monaten auf Behördenebene die Machbarkeit eines umfassenden wirtschaftlichen Partnerschafts- und Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und Japan untersucht.
In ihrem Bericht kommt die Studiengruppe zum Schluss, dass mit einem derartigen Abkommen die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen (Warenverkehr, Dienstleistungen, Investitionen) wesentlich gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beider Länder gestärkt werden könnten. Der Bericht empfiehlt die rasche Aufnahme von Verhandlungen über ein Wirtschaftliches Partnerschafts- und Freihandelsabkommen Schweiz-Japan.
Im Telefongespräch vom 19. Januar 2007 haben die Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und der japanische Premier Shinzo Abe vom Bericht der Studiengruppe zustimmend Kenntnis genommen und die Eröffnung von Verhandlungen bekannt gegeben. Das angestrebte Abkommen zwischen der Schweiz und Japan wäre das erste präferenzielle Wirtschaftsabkommen zwischen Japan und einem europäischen Partner.
Japan ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz (nach der EU und den USA). Die Schweizer Warenexporte nach Japan beliefen sich 2005 auf 5,9 Milliarden Schweizer Franken, die Importe der Schweiz aus Japan auf rund 3 Milliarden Schweizer Franken. Im Dienstleistungshandel weisen die japanischen Statistiken 2005 Ausfuhren der Schweiz nach Japan von 6,3 Milliarden Schweizer Franken und Einfuhren der Schweiz aus Japan von 2,7 Milliarden Franken aus. Der Bestand der schweizerischen Direktinvestitionen in Japan belief sich Ende 2005 auf 7,7 Milliarden Franken, derjenige der japanischen Direktinvestitionen in der Schweiz auf 1,1 Milliarden Franken.
EFTA-Freihandelsabkommen mit Ägypten
Bundesrätin Doris Leuthard wird zusammen mit den anderen EFTA-Ministern (Island, Liechtenstein und Norwegen) am 27. Januar 2007 in Davos das EFTA-Freihandelsabkommen mit Ägypten unterzeichnen. Das Freihandelsabkommen liberalisiert insbesondere den Warenhandel und wird die Diskriminierungen der Schweizer Industrieexporte auf dem ägyptischen Markt, welche sich aus dem Assoziationsabkommen Ägyptens mit der EU von 2004 ergeben, weitgehend beseitigen.
Die EFTA hat bereits mit mehreren Ländern aus dem euro-mediterranem Raum Freihandelsabkommen abgeschlossen: Türkei, Israel, Marokko, Palästina, Jordanien, Libanon und Tunesien. Diese Abkommen ermöglichen es den EFTA-Staaten, an der euro-mediterranen Freihandelszone teilzunehmen, wie sie derzeit auf Initiative der EU im Rahmen der Erklärung von Barcelona im Entstehen begriffen ist.
Freihandelsverhandlungen EFTA-Kanada
Die seit längerem unterbrochenen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und Kanada konnten im letzten Herbst wieder aufgenommen werden. Seither konnte durch intensive Arbeit der Verhandlungsdelegationen beider Seiten erhebliche Fortschritte erzielt werden. Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement geht davon aus, dass auch diese Verhandlungen bald abgeschlossen werden können. Das Abkommen soll der Schweizer Industrie (inkl. Nahrungsmittelindustrie) den zollfreien Zugang zum grossen kanadischen Markt eröffnen und als institutionelle Basis dienen, um die Rahmenbedingungen für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter zu verbessern.
Weitere Dokumentation:
Print-Download: Bericht der Studiengruppe Schweiz-Japan zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern vom Januar 2007
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Letzte Änderung 14.05.2024
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