Das Bruttoinlandprodukt im 4. Quartal 2015

Bern, 02.03.2016 - Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz wuchs im 4. Quartal 2015 um 0,4%*. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors stützten das BIP-Wachstum. Die Bauinvestitionen blieben praktisch stabil, während die Ausrüstungsinvestitionen rückläufig waren. Der Aussenhandel lieferte einen negativen Wachstumsbeitrag. Der BIP-Deflator ging im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 1,1% zurück. Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Gesamtjahr 2015 eine erste vorläufige reale BIP-Wachstumsrate von 0,9%, nachdem im Jahr 2014 ein Wachstum von 1,9% erreicht worden war. Die erste Schätzung der BIP-Entwicklung zu laufenden Preisen für das Jahr 2015 beträgt -0,4% (BIP-Deflator 2015: -1,3%).

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) wuchsen im 4. Quartal 2015 um 0,1%. Positive Beiträge kamen von den Rubriken Gesundheit, Nahrungsmittel und Getränke sowie Kommunikation. Rückläufig war der Konsum hingegen in der Rubrik Wohnen und Energie. Die Konsumausgaben des Staates stiegen im 4. Quartal um 0,6% an.

Die Ausrüstungsinvestitionen verzeichneten im 4. Quartal 2015 einen Rückgang (-0,9%). Ausschlaggebend waren die negativen Impulse der Investitionen in Fahrzeuge sowie in Forschung & Entwicklung, beides in den vorigen Quartalen noch Wachstumstreiber. Positive Beiträge kamen von den Rubriken EDV sowie sonstige Fahrzeuge. Die Bauinvestitionen stagnierten im 4. Quartal 2015 annähernd (+0,1%).

Die Warenexporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen und Transithandel) wuchsen im 4. Quartal kräftig um 2,9%. Wie bereits im Vorquartal wurde das Wachstum durch die Rubrik Chemie/Pharmaexporte getragen. Die restlichen Rubriken dagegen stagnierten oder bildeten sich leicht zurück (Uhren/Präzisionsinstrumente/Bijouterie). Ebenfalls kräftig stiegen die Warenimporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen) um 4,2%. Auch importseitig gingen die Wachstumsimpulse von der Chemie/Pharmabranche aus. Eine leichte Abnahme wurde in den Rubriken Fahrzeuge sowie Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie verzeichnet.

Die Dienstleistungsexporte sanken im 4. Quartal deutlich (-3,2%). Die Dienstleistungsimporte veränderten sich wenig gegenüber dem Vorquartal (-0,3%).

Die meisten Preise auf der Verwendungsseite des BIP setzten die rückläufige Entwicklung der vergangenen Quartale etwas abgeschwächt fort. Der Deflator des privaten Konsums nahm im Vergleich zum 4. Quartal 2014 um 1,4% ab und jener der Ausrüstungsinvestitionen um 2,6%. Im Aussenhandel wurden wie in den Vorquartalen besonders starke Preisrückgänge registriert: der Deflator der Waren- und Dienstleistungsexporte (Aggregat ohne das nicht-monetäre Gold und andere Wertsachen) nahm um 5,1% ab, derjenige der Importe (vergleichbares Aggregat) um 7,5%. Der Deflator des BIP registrierte einen Rückgang von 1,1%.

Auf der Produktionsseite des BIP kam im 4. Quartal der stärkste Wachstumsimpuls vom verarbeitenden Gewerbe (+1,9%). Dabei handelt es sich aber nicht um ein breit abgestütztes Wachstum, sondern das positive Ergebnis geht massgeblich auf die Chemie- und Pharmabranche zurück. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Wertschöpfung des Baugewerbes (+0,6%) sowie der Verkehrs- und Kommunikationsbranche (+0,5%). Gedämpft wurde das BIP-Wachstum hingegen durch den Handel (-0,6%) und das Gastgewerbe (-1,6%).

Erste provisorische Ergebnisse für das Jahr 2015
Aus den Ergebnissen der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Jahr 2015 eine erste vorläufige Wachstumsrate des BIP von 0,9% zu konstanten Preisen (gegenüber +1,9% im Jahr 2014) respektive ein Rückgang um 0,4% zu laufenden Preisen. Die seit 2009 erstmalig negative Entwicklung des nominalen BIP widerspiegelt massgeblich den ausgeprägten Rückgang des BIP-Deflators (-1,3%).

Verwendungsseitig wuchsen die Konsumausgaben der privaten Haushalte (+1,1%) und des öffentlichen Sektors (+1,7%) sowie die Ausrüstungsinvestitionen (+3,2%). Die Bauinvestitionen waren hingegen leicht rückläufig (-1,2%). Der Aussenhandel mit Waren und Dienstleistungen lieferte insgesamt einen positiven Wachstumsimpuls.

Auf der Produktionsseite des BIP wuchs die Wertschöpfung gemäss diesen vorläufigen Ergebnissen insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+5,3%) sowie im verarbeitenden Gewerbe (+3,1%). Negativ entwickelten sich im Gesamtjahr 2015 der Handel (-2,8%) und die Finanzdienstleistungen (-2,1%).

*Ohne gegenteilige Anmerkung werden die hier aufgeführten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) als preisbereinigte, verkettete, saison- und kalenderbereinigte Werte nach X-13ARIMA-SEATS berechnet. «Real» steht dabei als Abkürzung für die Formulierung «zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte, Referenzjahr 2010». In der offiziellen Terminologie wird auch von «Volumenentwicklung» gesprochen. Die Preisentwicklungen werden als Vorjahresvergleiche ausgewiesen und basieren auf nicht saison- und kalenderbereinigten Werten.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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