Arbeitsfähigkeit, Arbeitsanforderungen und Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsfähigkeit, das Wohlbefinden bei der Arbeit und damit die Dauer des Verbleibens im Arbeitsleben sind Ergebnisse eines lange dauernden Prozesses. Dieser wird sowohl von gesellschaftlichen, betrieblichen als auch individuellen Bedingungen geprägt:
- Eine positiv erlebte Ausbildung und regelmässige Weiterbildung,
- ein an den Menschen angepasster Arbeitsplatz,
- seinem Leistungsvermögen angepasste Arbeitsanforderung, und
- die emotional positiv erlebte Arbeits- und Firmenwelt
haben allesamt einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Gesundheit.
Faktisch zeigt sich bei gesunden Menschen dass die Leistungsfähigkeit kein Zusammenhang mit dem Alter hat. Älter werdende Mitarbeitende können einige für die Arbeitsleistung nützliche Eigenschaften einbüssen, sie gewinnen dabei aber oft auch neue nützliche Eigenschaften dazu. Sie kompensieren Verluste durch neue Kombinationen von Leistungsdimensionen. Beispiele:
- eine allfällige Abnahme der Seh- und Hörfähigkeiten durch gute Planung und Organisation,
- eine Abnahme der Körperkräfte durch ergonomische und organisatorische Massnahmen
- eine Verlangsamung der geistigen Verarbeitungsprozesse durch zusätzliches Wissen.
Diese Risiken und Gesundheitsprobleme können die Arbeitsfähigkeit und -motivation reduzieren. Sie sind mitunter ein Grund für viele gesundheitsbedingte Absenzen am Arbeitsplatz.
Meist sind es finanzielle Gründe, die den Zeitpunkt des Altersrücktritts bestimmen. Doch die Gesundheit steht bereits an zweiter Stelle: Für jede vierte Person von rund jener Hälfte aller Erwerbstätigen, welche das Erwerbsleben vor dem Erreichen des offiziellen Rentenalters aufgibt, sind gesundheitliche Probleme der Grund (Unfall, Krankheit, IV oder «zu alt für den Job») für den vorzeitigen Ausstieg.