Internationale Beurteilungsmassstäbe für das Biomonitoring
Gefährliche Stoffe am Arbeitsplatz können über die Luft, Haut oder den Mund aufgenommen werden. Daher kann eine Einhaltung der Luftgrenzwerte nur einen Teil der Risiken am Arbeitsplatz abdecken. Biomonitoring kann hingegen sämtliche Aufnahmepfade integrieren und erlaubt viele Stoffe direkt in Blut- oder Urinmessungen nachzuweisen. Dies erfolgt mit 2 Ansätzen:
- Mit Expositionsbiomonitoring kann man die Konzentration von Substanzen oder Metaboliten messen.
- Mit Effektbiomonitoring werden Effekte von Substanzen und Mischungen gemessen.
Für das Biomonitoring gibt es biologische Beurteilungsmassstäbe in mehreren Ländern, welche ebenfalls die Gesundheit der Arbeitnehmer(innen) oder vor Berufskrankheiten schützen sollen und Auskunft geben können ob Arbeitsplatzschutzmassnahmen ausreichend protektiv sind. In Zusammenarbeit mit der OECD Working Party on Exposure Assessment wurde eine Übersicht zu Quellen für internationale Biomonitoring Beurteilungsmassstäbe erstellt, diese ist verfügbar auf:
Im Rahmen seiner OECD-Aktivitäten koordinierte das SECO-Arbeiten zu Biomonitoring: OECD Occupational Biomonitoring guidance. Diese Wegleitung hat zum Ziel zukünftig ein vergleichbares Gesundheits-Schutzniveau für Arbeitnehmer zu generieren.
Darüberhinaus wurden harmonisierte Empfehlungen für die Ableitung und Anwendung von Bewertungskriterien für die gesundheitsbezogene Biomonitoring veröffentlicht:
A Harmonized Occupational Biomonitoring Approach
A Harmonized Methodology for Deriving Occupational Biomonitoring Levels
Desweiteren wurde u.a. in Zusammenarbeit mit Unisanté, dem SCAHT, dem BAFU und der SUVA ein Konzept zur Grenzwertherleitung zum Effektbiomonitoring erarbeitet, welches 2025 publiziert wurde:
Das Konzept und die darin enthaltenen Mischungsgrenzwerte haben zum Ziel besonders gefährdete Arbeitnehmer, die komplexen genotoxischen, neurotoxischen oder reprotoxischen Mischungen ausgesetzt sind, zusätzlich schützen zu können.
