Vertretung der Schweiz bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO)

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Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO), 1919 gegründet, ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf und 187 Mitgliedsstaaten. Sie ist die älteste Organisation innerhalb des UNO-Systems und die erste internationale Organisation in Genf überhaupt. Sie ist deshalb wichtig für die Schweiz und das Internationale Genf (Sitzstaatpolitik).

Die IAO hat insgesamt 190 internationale Arbeitsübereinkommen ausgearbeitet. Davon hat die Schweiz bisher 62 ratifiziert, darunter insbesondere die 8 Kernübereinkommen zur effektiven Abschaffung der Kinderarbeit, zum Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf, zur Beseitigung der Zwangsarbeit, zur Vereinigungsfreiheit und zum Recht auf Kollektivverhandlungen. Das SECO erstattet regelmässig Bericht über die Umsetzung der von der Schweiz ratifizierten Übereinkommen.

DAIN führt zudem das Sekretariat der Tripartiten eidgenössischen Kommission für Angelegenheiten der IAO (TPK IAO). Diese Kommission ist ein beratendes Gremium und wird beigezogen, wenn es um Fragen im Zusammenhang mit der Prüfung und Ratifizierung von IAO-Übereinkommen oder um Massnahmen zur Förderung der Umsetzung dieser Übereinkommen geht.

Im Jahr 2013 hat die Schweiz gemeinsam mit den Sozialpartnern im Hinblick auf die Förderung der sozialen Gerechtigkeit eine Strategie für das Engagement unseres Landes in der IAO verabschiedet. Diese Strategie stützt sich auf drei Schwerpunkte: das Engagement zur Stärkung der IAO, die glaubwürdige Anwendung und Förderung der IAO-Prinzipien und ‑Normen in der Schweiz und die Förderung menschenwürdiger Arbeit überall auf der Welt. Diese Strategie wurde 2022 aktualisiert.

Die Schweiz hat 2018 zusammen mit den Sozialpartnern eine tripartite Erklärung zur Zukunft der Arbeit und der Sozialpartnerschaft in der Schweiz im Zeitalter der Digitalisierung der Wirtschaft ausgearbeitet. Dank dieser Erklärung lassen sich die Veränderungen, die sich aus der Digitalisierung der Wirtschaft und den technologischen Entwicklungen in der Arbeitswelt und auf gesellschaftlicher Ebene ergeben, gemeinsam angehen.

Im Jahr 2019 feierte die IAO ihr hundertjähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums organisierte die Schweiz verschiedene Aktivitäten, die in erster Linie auf eine Festigung der Sozialpartnerschaft, die Förderung der Visibilität der IAO sowie die Stärkung des internationalen Genfs abzielten. Während des Jubiläumsjahres hatte die Schweiz den Vorsitz an der 108. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz (IAK), die der Zukunft der Arbeit gewidmet war. Dabei wurde die Jahrhunderterklärung der IAO für die Zukunft der Arbeit verabschiedet, die folgende Ziele anstrebt: sicherstellen, dass alle die Chancen einer sich wandelnden Arbeitswelt nutzen können; die Bedeutung des Arbeitsverhältnisses bekräftigen; allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen angemessenen Schutz gewährleisten; ein dauerhaftes, nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit fördern. Die Jahrhunderterklärung verfolgt einen am Menschen orientierten Ansatz für die Zukunft der Arbeit, der sich darauf stützt, mehr in das menschliche Potenzial, die Arbeitsinstitutionen sowie in menschenwürdige und nachhaltige Arbeit zu investieren.

Weitere Informationen

Die Zukunft des sozialen Dialogs und des Tripartismus vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Wirtschaft (PDF, 953 kB, 22.06.2018)Die Studie wurde im Auftrag der tripartiten Kommission für Angelegenheiten der IAO verfasst.

Letzte Änderung 13.12.2023

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